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Nebel steigt vom kühlen Boden auf: Fledermäuse flattern durch die Nacht. Von irgendwo hört man schauerliches Gespenstergeheule. Düstere Gestalten schleichen durch die Dunkelheit. Der Auftakt eines Gruselfilms? So ähnlich – Halloween steht vor der Türe und Erschrecken und Gruseln an diesem Tag ausdrücklich erwünscht.

Anders sieht es mit Schreckgespenstern und anderen Schauergestalten in unserem beruflichen Alltag aus. Kennen Sie nicht? Wetten, doch? Sie lauern an unvermuteten Orten und machen uns mit ihren Taten das Leben schwerer. Ein Beispiel dafür sind schlecht gemachte E-Learnings, die aus unbedarften Nutzern im Handumdrehen Lernzombies machen, bei denen weder Wissen, noch Awareness im Kopf hängen bleiben. Hier kommen unsere Top 8 der How Not Tos:

1. Motivation der Lernenden überschätzen

Die Bearbeitung eines E-Learning steht in der Regel nicht ganz weit oben auf der Prioritätenliste der Lernenden. Durch solch eine Einstellung kann die Lernaktivität womöglich als anstrengend erlebt werden. Deshalb sind motivierende Elemente wie das Storytelling, regelmäßige Rückmeldungen zum Lernfortschritt essenziell sowie eine möglichst frühe Beantwortung der Fragen „1. Warum sollte ich das E-Learning bearbeiten? 2. Was kann ich nach dieser Schulung für mich mitnehmen?“ Begleitet von einer zeitgemäßen und ansprechenden Aufbereitung können auch scheinbar trockene Themen Begeisterung auslösen.

2. Zu viel Text im E-Learning

Stark textlastige Lernmedien sind nicht nur unästhetisch, sondern überlasten das Arbeitsgedächtnis. Umfangreiche Inhalte sind daher in kleinere, in sich abgeschlossene Informationseinheiten zu unterteilen. Wie groß die Einheiten auf den jeweiligen Bildschirmseiten sind, hängt von dem Vorwissen der Lernenden ab.

3. Potenzial der medialen Aufbereitung vernachlässigen

Die Darstellung von Inhalten sollte sich nicht auf Texte und Bilder beschränken. Anderenfalls unterscheidet sich das E-Learning in keinem Fall von einer statischen PowerPoint-Präsentation. Vielmehr sollte das didaktische Konzept einen abwechslungsreichen und zielorientierten Einsatz von Medien wie Video, Bild, Text und Ton verfolgen.

4. Keine Interaktionen vorgesehen

In einem E-Learning ist nicht nur eine medial abwechslungsreiche Darbietung von Inhalten wichtig, sondern auch die Integration von interaktiven Elementen wie zum Beispiel Drag-and-Drop oder Flipkarten. Dies sorgt dafür, dass sich die Lernenden mit dem Lernmaterial aktiv auseinandersetzen und kann demnach das tiefe Lernen begünstigen. Zudem sorgt diese Eingebundenheit in der Regel für eine höhere Motivation der Lernenden.

5. Bezug zur Lebenswelt der Lernenden vernachlässigen

Die Lernenden benötigen ein Verständnis davon, inwiefern ein Thema für sie relevant ist. Denn warum sollen sie sich sonst mit den ihnen vorliegenden Lerninhalten beschäftigen? So kann zum Beispiel ein emotional aufbereiteter Content zu Beginn einer Lerneinheit den E-Learning-Nutzern dabei helfen, einen Zugang zum Thema zu finden und deren Aufmerksamkeit zu erhöhen. Darüber hinaus sind die Bilderwelten und Praxisbeispiele an den Lebens- bzw. Arbeitsalltag der Lernenden anzupassen.

6. Veraltetes und inkonsistentes Design

Die Schaffung einer lernfreundlichen Bildschirmoberfläche darf nicht unterschätzt werden. Das didaktisch wertvoll aufbereitete Lernmaterial sollte durch das Design unterstützt werden und somit ein qualitativ hochwertiges Gesamtbild vermitteln, das zum Lernen einlädt.
Dabei sind einheitliche Schriftarten und -größen, ein konsistentes Farbkonzept und Layout sowie wiederkehrende Elemente wie beispielsweise Buttons das A und O.

7. Aufbereitung der Lerninhalte nach dem Prinzip „one size fits all“

Ein E-Learning, das für Anfänger besonders vorteilhaft ist, muss nicht unbedingt für Fortgeschrittene geeignet sein und umgekehrt. Es gibt eine ganze Reihe von Gestaltungsmerkmalen, die in Abhängigkeit der Eigenschaften einer Zielgruppe zu berücksichtigen sind. Um ein Beispiel zu nennen: Zu viel Freiraum bei Lernenden mit geringem Vorwissen kann nur irritieren, denn diese benötigen eine gewisse Orientierung und Struktur, wenn sie sich mit neuen Themen auseinandersetzen.

8. Zu einfach gestellte Quizfragen und Lernaufgaben

Grundsätzlich ist die Wahl bzw. die Formulierung von Lernaufgaben vom Lernziel abhängig. Wird ein Lerntransfer, also die Übertragung des Gelernten auf eine neue Situation, gewünscht, so kann dieser nur mithilfe von komplexen, fallbasierten Aufgaben erreicht werden, zum Beispiel mit Simulationen oder Interaktionen. Das bedeutet wiederum, dass Quizfragen, die das Gelernte abfragen, lediglich die Aneignung von Fakten anstelle des Wissenstransfers fördern. Auch bei diesen Fragen gilt es, einen mittleren Schwierigkeitsgrad bei der Formulierung zu wählen.

Unsere langjährige Erfahrung als E-Learning-Produzent in verschiedenen Themenbereichen hat uns gezeigt, wie die Akzeptanz für E-Learning gesteigert werden kann: Inhalte von Fachexperten müssen in Szene gesetzt und dabei die medialen Ansprüchen der Anwendenden im Auge behalten werden. Das Training muss mit den Emotionen des Anwendenden arbeiten, denn nur mit (positiven) Emotionen kann sich das Wissen nachhaltig im Gedächtnis verankern. Wie ein ansprechender Film oder eine gute Dokumentation muss das E-Learning eine Storyline haben, die Erinnerungswert hat. Nur so kann es den Zweck erfüllen, Awareness zu schaffen und Lernhinhalte zu transportieren.

Und auch wenn der Horrorfilm ein seit Jahrzehnten beliebtes Genre darstellt - der Lernhorror verfehlt ganz sicher die gewünschte Wirkung.

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Uwe Röniger
CEO mybreev